Kunst & Kultur

Demolition – Lieben und leben

Demolition – Lieben und leben

USA 2015; 101 Min.; Regie: Jean-Marc Vallée; mit Jake Gyllenhaal, Naomi Watts, Chris Cooper, Judah Lewis, Heather Lind, Polly Draper, Brendan Dooling\n

Gyllenhaal findet den Humor und das Herz in einem Menschen, der zugibt, die vergangenen zwölf Jahre nicht in der Lage gewesen zu sein, etwas zu fühlen.”\n

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Nach „Dallas Buyers Club” und „Der große Trip – Wild”, beendet der Kanadier Jean-Marc Vallée mit „Demolition” eine lose Trilogie über Menschen, die im Moment größter existenzieller Not lernen, was es wirklich heißt, am Leben zu sein. Genau das hat der von Jake Gyllenhaal gespielte Investmentbanker Davis Mitchell gemeinsam mit dem an AIDS erkrankten Redneck in „Dallas Buyers Club” und der vom Tod der Mutter aus der Lebensbahn geworfenen Wanderin durch einsamstes Terrain in „Der große Trip – Wild”: Auch Davis spürt nicht mehr, was es bedeutet, Mensch zu sein. Die Existenzkrise wird hervorgerufen durch den tödlichen Autounfall von Davis’ Frau. Wie bei Vallées so faszinierend unperfekten Helden üblich, fühlt auch er sich isoliert vom Rest der Welt. Und vom Kampf zurück ins Leben, so schmerzhaft er sein mag, erzählt auch „Demolition” in dem Davis erst einmal buchstäblich alles zerstören und in seine Einzelteile zerlegen muss, was er einmal war, um sich zu entdecken und wieder aufbauen zu können. Einen Rahmen für die gewohnt feinfühlig zusammengesetzten assoziativen Bilder, in denen die Handlung immer wieder von blitzartigen Erinnerungen durchbrochen wird, bilden die Briefe, die die traumatisierte Hauptfigur an eine Getränkeautomatenfirma schickt, weil ein bereits bezahlter Schokoriegel im Krankenhaus nicht in den Ausgabeschlitz gefallen ist. Daraus ergibt sich der Kontakt zu Karen, gespielt von Naomi Watts: Sie kümmert sich um die Kundenbeschwerden, hat es aber selbst nicht leicht, in ihrem Leben als alleinerziehende Mutter mit ihrem 14-jährigen Sohn fertig zu werden. Der wird von Judah Lewis als Bündel entgegengesetzter Emotionen gespielt, und er ist die eigentliche Sensation des Films. „Demolition” ist von den drei letzten Filmen Vallées vielleicht der konventionellste, ein besonderes Kinoerlebnis bietet er aber allemal, denn der Regisseur arbeitet unvermindert am obersten Limit seiner Schaffenskraft.\n\r\nQuellen: kino.de\n



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